Dienstag, 26. Mai 2015

10 Wege, wie der Besuch beim Kinderarzt für alle Beteiligten unvergesslich wird

Friede, Freude, Kinderarzt .... 
In dem sonst so angenehmen (!) Alltag einer Mutter 
gilt es ab und zu Termine wahrzunehmen, 
die selbst den Hartgesottensten den Angstschweiß ausbrechen lassen... 

Kinderarzt!!!



Besonders die Impftermine sind, 
sowohl bei den Eltern, als auch bei den Kindern, sehr beliebt.

Die Räubertochter, die sich sonst über jeden Termin außer Haus freut 
und uns schon morgens mit dem Befehl "Ada" weckt, 
kriegt allein bei dem Wort "Arzt" schon  Panik. 
(Ich möchte ausdrücklich betonen, 
dass er sehr nett und absolut kompetent ist!!!) 

Betritt der Doktor den Raum, ist die Prinzessin zuerst gaaaanz still 
(die Ruhe vor dem Sturm). 
Wagt er sich dann allerdings "Guten Morgen" oder gar "Guten Tag" zu sagen,
 ist es schlagartig mit der Ruhe vorbei. 
Die Räubertochter fängt laut und durchdringend an zu schreien, bis ihr Kopf puterrot anläuft und wehrt ihn mit Händen und Füßen ab. 
Ich weiß nicht, wie der gute Mann auch nur irgendwelche Erkenntnisse aus der Untersuchung ziehen kann, 
aber offensichtlich ist die Prinzessin nicht das einzige Kleinkind, dass irgendein ein Problem mit ihm hat (das heißt, er kommt mit der Situation ganz gut klar).

Versetzen wir uns mal in die Lage des Kleinkindes:

Gut gelaunt fahren oder gehen wir mit Mama und/oder Papa "Ada". 
Wir kommen in einen bunten Raum mit ganz vielen Kindern und Spielzeug. 
Das finden wir echt Klasse. 
Dann gehen wir in einen anderen Raum, ein (zunächst) freundlicher Mann kommt rein. 
Der hält er uns plötzlich ein kaltes "Dingsda" auf die Brust. Total unangenehm. 
Danach steckt er uns irgendwas ins Ohr, macht seltsame Turnübungen 
und wenn es ganz schlimm ist, werden wir auch noch gepiekst.  
Von Gesundheit, Krankheit, U-Untersuchung und Impfung 
haben wir überhaupt keine Ahnung. 
Wir wissen nur ob es uns gut geht oder schlecht, 
ob uns etwas gefällt oder nicht und grade ist es 
absolut-super-mega-unschön!

Trotzdem können Eltern einiges tun, diese "unschönen" Termine 
für die Kinder erträglicher zu machen. 
Gerade Kinder, die häufig "das Vergnügen" haben, 
profitieren von Eltern, 
die zwar mit-fühlen ("Ich weiß, das hat dir jetzt weh getan.") 
aber nicht mit-leiden 
("Oh mein armes Schatziputzi, hat der Onkel Doktor dich gepiekst, der Böse!"). Es macht einen großen Unterschied, ob das Kind das Gefühl hat, 
dass Mama und Papa die Situation im Griff haben, 
oder aber, 
dass etwas ganz furchtbar schlimmes passiert ist und auch die Eltern 
keine Sicherheit bieten können. 
Mindestens genauso verwirrend fürs Kind 
sind die "Alles-Okay-Friede-Freude-Eierkuchen-Eltern": 
"Alles in Ordnung, hat ja gar nicht weh getan, war doch absolut nicht schlimm."
Ähm doch, war es! 
Kein Wunder, wenn unser Kind uns irgendwann nicht mehr glaubt.

Aber, da wir Eltern ja absolut belastbar sind und uns der Alltag mit Kind zeitweise sogar langweilig wird (haha),
 hier ein paar Tipps, wie man den Arztbesuch 
spannend und aufwühlend für alle Parteien gestalten kann. 

Dann hat man wenigstens ein paar Tage was davon.

Der Spaß beginnt schon im Wartezimmer:

  • Sei punktgenau da.  Wenn du einen Termin um 8 Uhr hast, willst du auch um 8 drankommen. Zur Not setzt du die Arzthelfer/innen ein wenig unter Druck.
  • Nimm kein Spielzeug mit.  Du hast ja nicht vor zu warten und wenn du trotz genauer Beachtung von Punkt 1 im Wartezimmer Platz nehmen musst, gibt es da ja auch Spielzeug. Auch wenn schon viele Kinder da sind, vertraue darauf, dass sie sehr sozial sind und teilen. 
  • Lass dein Kind aber trotzdem nicht zu nah an andere Kinder ran,      es könnte sich noch anstecken. Ziehe es schnell zurück, sobald es versucht näher als einen Meter zu einem anderen Kind zu gehen. Positiver Nebeneffekt: Du hast die ganze Zeit zu tun, dir wird sicher nicht langweilig.
  • Du hast 2 Möglichkeiten: entweder du nimmst nichts zu Essen und zu trinken mit, da du ja nicht vor hast zu warten und versuchst dein Kind bei Hunger oder Durst auf später zu vertrösten, oder du nimmst einen ganzen Rucksack voller Süßigkeiten, Keksen, Apfelscheiben usw. mit und achtest Genau darauf, dass die Hand deines Kindes niemals leer wird. Möchte ein anderes Kind auch etwas haben, packst du schnell alles ein und sagst: "All-All". 
  • Erzähle allen Anwesenden, warum ihr da seid: "Die Chantal/Jacqueline/Monika wird heute geimpft. Das tut sicher weh. Ich kriege schon Angst, wenn ich dran denke..." Steigere dich solange rein, bis du Panik verspürst. Dann sag zu deinem Kind: "Das tut gar nicht weh, versprochen!" Wenn möglich, betone das Wort WEH!
  • Wenn du dann im Untersuchungszimmer bist, drücke dein Kind an dich und wiederhole um dich zu beruhigen: "Tut nicht weh, versprochen....Tut nicht ......" Mach das solange, bis der Arzt kommt.
  • Ist der Arzt da, erzähl ihm, dass du ja auch panische Angst vor Spritzen hast und erzähl eine Horror-Geschichte dazu (hast du doch bestimmt schon mal irgendwo gelesen).
  • Wird dein Kind dann geimpft oder untersucht, steh daneben, halt die Hand vor die Augen und sag "Oh Gott, oh Gott.". Vielleicht schaffst du es ja sogar ein paar Tränchen zu verdrücken. 
  • Ist dann alles vorbei, drück dein Kind dem Arzt in den Arm und lass dich von der Arzthelferin trösten. Es geht dir schließlich schlecht.
  • Mach direkt im Anschluss an den Arzt Termin eine Verabredung zum Spielen aus, egal ob es Zeit zum Mittagsschlaf ist. Schließlich muss dein Kind abgelenkt werden und du hast Zeit währenddessen den anderen Mamas, Papas,Omas und Opas zu erzählen, was heute passiert ist. Heul dich richtig aus!
Die Ärzte, Arzthelfer/innen und anderen Eltern werden Euch ganz sicher genauestens in Erinnerung behalten und sich über jeden weiteren Besuch freuen!
Versprochen!


P.S.: Ich spreche hier ausdrücklich nur von Routine Untersuchungen!
Das es Eltern schwer und chronisch kranker Kinder schlecht geht, sie mitleiden und sich auch mal ausheulen müssen, ist absolut verständlich und völlig in Ordnung!!!

P.P.S.: Nobody is perfect, bei der letzten U-Untersuchung der Räubertochter habe ich mindestens zwei der oben genannten Punkte genauestens befolgt ;-)

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