Prinzessin-Räubertochter

Hallo ihr Lieben,

bestimmt interessiert es den einen oder andern, warum dieser Blog gerade "Prinzessin-Räubertochter" heißt.

Vor einiger Zeit habe ich aus Spaß in einer Filiale eines großen Schuhhändlers nach Lauflernschuhen geschaut 
(ich war zufällig dort und hatte nicht wirklich vor etwas zu kaufen).

Zu diesem Zeitpunkt gab es dort nur zwei Kategorien an Schuhen:
knalliges Pink oder blau, wahlweise noch mit Prinzessinnen oder Action Cartoon Figuren verziert. 
Es hat mich überrascht, dass es nicht eine Paar Schuhe in gelb, grün, rot etc. gab.

Offensichtlich sind die Kategorien in die Mädchen und Jungen eingeteilt werden ganz einfach: 

Mädchen=rosa=Prinzessin            Jungen=blau=Action
Und mit jedem Geschlecht werden ein Haufen Adjektive verbunden, 
die ich hier wahrscheinlich gar nicht aufzählen muss, jeder wird sie zu genüge kennen.

Was ist jetzt die Schlussfolgerung aus dem Ganzen?
Stecke ich meine Tochter in blaue Latzhosen, 
setze sie in dem Matsch und gebe ihr ein Spielzeugauto? 
Und andersherum bei Jungs, kauft man ihnen Puppen und Prinzessinnen Kleider und animiert sie dazu mit Mamas Stöckelschuhen durch die Gegend zu laufen?
Das wäre doch zu einfach und abgesehen davon, 
dass wir nur neue Schubladen schaffen, was macht man denn, 
wenn der Stöckelschuh plötzlich zum "Schießgewehr" wird 
und das Spielzeugauto zur Prinzessinnenkutsche?

Ich finde es wichtig, dass Kinder die, Möglichkeit bekommen, 
alles auszuprobieren. Heute Räubertochter (oder -sohn) und morgen Prinzessin (oder Prinz) und all die vielen Rollen, die es sonst noch gibt.
Vielleicht findet sie (oder er) irgendwann eine Rolle, die ihr (ihm) gefällt und bei der er (sie) bleibt. Oder sie (er) wechselt weiterhin dazwischen, wie es ihr (ihm) Spaß macht.

Die Hauptsache ist, man fühlt sich wohl, 
ist glücklich und hat nicht immer das Gefühl irgendwelchen Ansprüchen genügen zu müssen.
Ich werde jedenfalls alles in meiner Macht stehende tun, dass meine Prinzessin-Räubertochter die Möglichkeit bekommt,
sich in alle Richtungen auszuprobieren und sich sowohl in Tüllkleidchen, 
wie auch in Buddelhosen wohl fühlen darf und dabei selbstbewusst ihre Meinung vertritt.

Und gleich fange ich damit an, 
springe in meine Arbeitskluft und gehe Rasen mähen. 
Meinem Mann überlasse ich die Küche 
und der Kleine-Große Schatz kann sich aussuchen, 
bei wem sie lieber bleiben will. 
Morgen wird dann getauscht. Wenn wir Lust dazu haben.

Liebe Grüße,

Kati